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Letzter Ansturm

1950

  • Montag, 17. bis Freitag, 21. Juli:  Vom Schottenkogel durch das Trawiestal habe ich mich bei leidlichem Wetter allein abgeschleppt, weitere 201 Meter höher, bis auf 1301 Meter Höhe in den Karwinkel unterhalb des Vogelbades, in Luftlinie rund zweitausend fünfhundert Meter. Ungezählt blieb, wie oft ich dabei auf und abgestiegen bin; aber an die dreihundert Kilometer werden es schon gewesen sein. 
  • Samstag, 22. & Sonntag, 23. Juli:  Am Samstag und Sonntag erscheinen an die zwanzig Helfer aus Graz, Kapfenberg und Kindberg, die an diesen beiden Tagen in einer Gewalt-Aktion, teilweise wegen der weit ausladenden Lasten abseits der Seilsicherung im G´hackten aufsteigend, das gesamte Material über die restlichen 977 Meter auf den Gipfel schaffen. 
  • Montag, 24. Juli bis Samstag, 29. Juli: Am Gipfel Zusammenbau des Kreuzes mit bis zu fünf Helfern. Gleichzeitig läuft in den Pfarren die notwendige Organisationsarbeit für die Feier am Sonntag: Einladungen sind auszusenden, Anfahrts- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie Nächtigungshinweise bereit zu stellen. 

Gedenktafel

Wegen des Textes auf der Gedenktafel gab es Meinungsverschiedenheiten: dem damaligen Zeitgeist entsprechend hätte man es gerne gesehen, wenn Gruppen der Katholischen Jugend als Initiatoren dokumentiert worden wären. Da man sich aber nicht darüber einigen konnte, welche Pfarren zu nennen seien, kam es zu keinem verbindlichen Beschluss. Zur Beschaffung der Tafel bestimmt, bestellte ich daher (soweit ich mich erinnere bei der Firma Dunkler in Graz) eine Kupferplatte, 480 mal 250 mm groß, mit folgendem Text: DIE STEIRISCHE JUGEND DEN TOTEN DES KRIEGES 

Mobirise

Eigentumsfragen

In einem meiner Schmierhefte fand ich die ersten Skizzen des Kreuzes und eine Reihe von Namen Prominenter, die scheinbar zur Einweihung geladen wurden; ferner die Adressen des Grafen Dr. Franz Meran; der Alpinen Gesellschaft „D´Voisthaler“, 1. Vorsitzenden Ernst Jungmayer; der ÖTK Zentralverwaltung; des Präsidenten Domprälat Dr. Wildenauer; der ÖAV-Zentrale Innsbruck; der ÖAV Sektion Graz und den Vermerk: Übergabe an den Alpinen Club D´Voisthaler (OBHUT). Die Vermerke weisen darauf hin, dass wir uns mit der Eigentumsproblematik auseinandergesetzt haben, ohne dass sich dies in vorzeigbaren Urkunden oder Schriftstücken niedergeschlagen hätte. Man nahm es eben damals nicht so genau.
Darüber hinaus sehe ich mich mit einigen Freunden in der nach Pfeifenrauch duftenden, von schrägen Lichtbahnen durchsonnten Amtsstube der Meran´schen Forstverwaltung auf dem Brandhof ein wenig schüchtern unser Anliegen, auf dem Hochschwabgipfel ein Kreuz errichten zu wollen, dem zuständigen Herrn unterbreiten, wobei wir offensichtlich keine Abfuhr erlitten. Eigentumsfragen wurden dabei nicht erörtert.

Pyramide & Heldenkreuz

Heldenkreuz

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